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Der landwirtschaftliche Betrieb Haff Tempels ist einer der größten im Land der Roten Erde. In Oberkorn, in der Gemeinde Differdingen, produziert Guy Tempels Fleisch, Getreide, Eier … und Kürbisse!
Der Tempels-Hof beginnt dort, wo Differdingen aufhört. Wohin man auch blickt: Der Hof erstreckt sich bis zum Horizont. Auf die Frage, ob er neben Arcelor Mittal der größte Landbesitzer der Gemeinde im Land der Roten Erde sei, antwortet Hofeigentümer Guy mit einem bescheidenen Lächeln auf den Lippen: „Kann gut sein …“
Doch was macht Guy Tempels mit seinen 225 Hektar Land? „Auf 120 Hektar wird angebaut und weitere 105 Hektar bestehen aus Wiesen“, erklärt der Landwirt, der auch im Gemeinderat von Differdange sitzt. Nachdem er am 11. Juni zum Schöffen gewählt wurde, hat er seinen Platz jedoch einem anderen Kandidaten aus seiner Liste überlassen: „Ich bleibe im Gemeinderat, aber nicht als Schöffe. Durch die Arbeit auf dem Hof fehlt mir die Zeit.“ Das glaubt man ihm gerne.
Seit 1939
Er betreibt diesen Hof – der 1939 in den Besitz seines Großvaters überging – mit nur wenigen Arbeitskräften in einem fast geschlossenen Betriebskreislauf. Alles hat seinen Zweck. „Wir haben 100 Kühe, die etwa 90 Kälber im Jahr bekommen. Wir halten nur noch Mutterkühe, Charolais-Rinder. Alle männlichen Kälber werden an luxemburgische Produzenten verkauft, die sie mästen und das Fleisch dann weiterverkaufen. Es wird beispielsweise bei Cactus angeboten … Es gibt Mastbetriebe und es gibt Mutterkuhbetriebe. Wir gehören zu den Mutterkuhbetrieben“, stellt er klar. Der Großteil des Rinderfutters wird auf dem Hof produziert. Hierzu zählen Heu, Getreide und Erbsen.
Hier ist die Landwirtschaft zwar durchdacht, aber nicht biologisch: „Wir halten uns jedoch auch so an recht strenge Kriterien“, erklärt Guy Tempels. So ist der Hof durch das Naturschutzsyndikat „Natur Genéissen“ zertifiziert, eine Initiative, die den aktiven Naturschutz fördert und mit vielen engagierten Landwirten und verschiedenen interkommunalen Naturschutzsyndikaten in Luxemburg (SICONA) zusammenarbeitet. „Unsere Tiere bekommen kein gentechnisch verändertes Futter und werden so viel wie möglich mit hofeigenen Produkten ernährt.“



Ein kleiner Laden, der rund um die Uhr geöffnet ist
Auf 120 Hektar wird allerlei angebaut: Brotweizen (auch Weichweizen genannt), Raps, Gerste und Futtergetreide, aber auch Mais „als Winterfutter“, Hafer „für die Kälber“ sowie Erbsen. Ein kleiner Teil ist der Bierbrauerei gewidmet. Rund hundert Kühe grasen friedlich auf den umliegenden Wiesen. Im Winter kehren sie in den Stall zurück, um die kalte Jahreszeit so angenehm wie möglich zu verbringen.
In der Rue de la Gare in Oberkorn, in einem Innenhof, der von einem Gemüsebeet und zwei Familienhäusern mit Stallungen umgeben ist, befindet sich ein kleiner Hofladen, der immer geöffnet hat. Hier gibt es frische Milch („vom Hof meiner Schwester, die auch Landwirtin ist“), Marmelade („von meiner Schwester gemacht“), Eier von den Hofhühnern, Salat, Zucchini und anderes frisch geerntetes Gemüse (Fleischtomaten, Kürbisse und mehr), Kartoffeln („vom Hof meines Schwagers“) und sogar Essig „von einem der Nachbarn“. Wer gerne Wild isst, kann mit etwas Glück Wildschwein-Hamburger genießen! Fleisch vom Charolais-Rind wird direkt beim Landwirt selbst bestellt, ebenso wie die Hühner, die er zu bestimmten Jahreszeiten züchtet.
Ein Meer aus Kürbissen
Verpassen Sie auf keinen Fall die malerische Herbstscheune: Jedes Jahr schmückt Guy Tempels den ehemaligen Stall mit Tausenden von Kürbissen! Mehr als 50 Sorten pflanzt er hierfür an. Ob Speisekürbis, Zierkürbis oder gruseliger Halloween-Kürbis: Bei dieser Auswahl ist für jeden etwas dabei!

